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Eine Programmiersprache als zweite Fremdsprache


Eine der großen Herausforderungen der Zukunft wird sein, den Kindern und Jugendlichen eine aktive Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. Daher sollten Schulkinder künftig als zweite Fremdsprache eine Programmiersprache erlernen. Eine Programmiersprache fungiert künftig als wichtige Säule der Schulbildung, denn sie versetzt Schüler und Studenten in die Lage, mehr als nur passiver Teilnehmer am Netz zu sein.

Deutschland ist abhängig von den hier wohnenden Köpfen, sie gilt es fit zu machen. So wie im 20. Jahrhundert das Kleine Latinum wichtig war, wird es künftig eine Programmiersprache sein. Man könnte auch postulieren, daß Javascript die neue lingua franca sein wird, und damit essentiell sein dürfte für einen zukunftsweisenden Bildungskanon.


Diskussionen

  • die Sprache ist egal, wichtig ist der Umgang mit logischen Algorithmen und zu motivieren selber Ideen zu verwirklichen und nicht Konsument zu sein

    • Ich glaube nicht, dass die Sprache egal ist. JavaScript ist bspw. nicht vollständig, soweit ich weiß (bzgl. der Syntax als komplette Sprache), PHP dagegen zu schlampig im Umgang mit Variablen (auch wenn es meine bevorzugte Sprache ist). Ich finde C++ und Java gut. Und Basic als Sprachübung.

      Alles in allem ein guter Vorschlag, nicht nur als Wahlfach!

  • ich glaube das wichtigste ist zu lernen in Projekten zu arbeiten, sprich komplexe Ideen in einer Gemeinschaft umzusetzen, weiterzuentwickeln und sich daran zu erfreuen:-)

  • pcornelissen ist dagegen
    +2

    Ich bin dagegen. In der aktuellen Gesellschaft ist es sehr wichtig ein Auto zu haben, dennoch lehren wir in den Schulen weder ein Auto zu bauen, noch eines zu reparieren. Sinnvoller wäre es statt die Kinder mit Programmieren zu "quälen", ihnen den richtigen verantwortungsvollen Umgang mit Computern und Medien, wie dem Internet, beizubringen. Analog zum Führerschein, sollte ihnen das einen "unfallfreien" Weg ermöglichen.

    P.Cornelißen (Dipl. Inform.)

  • Was heißt denn "als zweite Fremdsprache"? Meint das, dass da, wo eine zweite Fremdsprache verpflichend ist, das Erlernen einer Programmiersprache die klassische Spache ersetzen kann? Oder meint das, dass jeder eine Programmiersprache erlernen soll? Unbestreitbar ist, dass man Informatik-Inhalte mehr in den Schulalltag verankern muss. Heute nimmt Informatik in der Schule selbst innnerhalb des MINT-Bereiches doch nur eine Nebenrolle ein. Die Klassiker Physik, Chemie und Biologie verteidigen erfolgreich ihr Terrain.

    Die Welt wird leider nicht einfacher und die Wissens- und Kompetenzthemen, die als unverzichtbar gelten, werden immer mehr. Letzlich bedeutet das aber, dass man auch Mut zur Lücke habe muss. Es kann aber kein Konzept sein, dass alle die gleichen Lücken haben. Richtig finde ich die Idee, sich von der Doktrin zu verabschieden, dass zu einer höhreren Bildung immer zwei Fremdsprachen gehören müssen. Man muss Platz für neue Inhalte schaffen.

    Mit dem Programmieren ist das so eine Sache. Auch der heutigen Computer- und Internet-Welt gelingt es ja sehr gut, diesen Aspekt vor dem Endnutzer zu verbergen. Lesen, Schreiben, Rechnen haben im Alltag immer noch eine viel größere Relevanz als Programmieren. Da rangiert das Programmieren doch eher auf der Ebene: Kochen, Stricken, Ackerbau, Fotografieren, Malen. Nice to have.

  • Teharon ist dagegen
    +1

    Eine bestimmte Programmiersprache (als Pflicht?) in der Schule zu erlernen, halte ich für nicht zielführend. Wie man den Kommentaren entnehmen kann, gibt es viele verschiedene solcher Sprachen. Hinzu kommt, dass ältere Sprachen bereits verschwunden sind und in Zunkunft garantiert neue entwickelt werden.

    Der Punkt ist also nicht Schülern eine bestimmte Sprache beizubringen, sondern sie überhaupt erst in die Lage zu versetzen eine solche zu erlenen! Dazu muss man allerdings verstehen, was die Grundvorraussetzung dazu ist. Jede Programmiersprache ist genau wie die Mathematik streng logisch aufgebaut. Es gibt keine Ausnahmen, keine "unregelmäßigen Verben" oder ähnliches.

    Es gibt meines Wissens nach kein Fach in der Schule, das sich mit dem Entwickeln des logischen Denkens befasst. Diese Art zu denken wird erst (Physik-/Mathe-/Informatik-/etc)Studenten wirklich beigebracht. Da sollte man in der Schule ansetzen! Man könnte z.B. als Alternative zur 2ten Fremdsprache das Fach "Logisches Denken" einführen. Das würde als Nebeneffekt auch das Verständnis von Physik und Mathematik fördern und somit eventuell später die Abbrecherquoten reduzieren.

    Das Schöne daran ist, dass Logik nicht auf die Naturwissenschaften beschränkt ist. Zur Ausgestalltung eines solchen Schulfaches könnten zusätzlich Beispiele aus der Philosophie, der Kunst und Musik herangezogen werden.

  • Stan21 ist dagegen
    +1

    Gleich vorweg: Ich habe Informatik/Mathematik an einer Uni studiert und arbeite im Software-Business.

    Mit Verlaub. Diese Forderung ist hahnebüchen.

    Auch im Jahr 2012 hat nur ein sehr kleiner Teil von Menschen einen beruflichen Bezug zu Software-Entwicklung. Das mag auch daran liegen, dass viele Menschen keine Kompetenz in diesem Feld besitzen. Es liegt aber vor allen Dinge daran, dass IT allgemein und Softwareentwicklung speziell eine Dienstleistungsfunktion hat.

    Die Anzahl der Menschen, die Software zur Bewältigung ihres Arbeitsalltages einsetzen oder benötigen werden, wird über die Zeit sicher zunehmen.

    Dass aber die Mehrheit aller Arbeitnehmer Softwareentwicklung betreiben werden, ist keinesfalls zu erwarten.

    Wer sich in der Wirtschaft auskennt, dem ist bekannt, dass die Möglichkeiten zur Entwicklung von Spezialanwendungen für Funktionsgruppen - ABNIMMT. Denn es stellt ein beträchtliches Risiko dar, wenn irgendwo irgendwelche Anwendungen von irgendwelchen Personen geschrieben werden.

    Insofern ist Softwareentwicklung sicher keine Grundfertigkeit in einer zukünftigen Gesellschaft.

    Entschieden viel wichtiger wäre es, wenn alle Schüler über Renten, Versicherungen und Finanzgeschäfte informiert werden. Dieses Wissen würde dazu beitragen, dass sie gegenüber Banken und Versicherungen mündiger auftreten könnten - und sich nicht jeden Quatsch andrehen lassen würden.

    Sinnvoll wäre ein Schulfach, welches allgemeine Grundfertigkeiten lehrt: Präsentationen halten! Kreativ arbeiten! Zielgerichtet kommunizieren!

  • LittleJohn ist dagegen
    +1

    Wie pcornelißen es schon erwähnt hat, denke ich das es keinen Sinn macht in Zeiten von G8, und dem damit verbundenen Stress, den Schülern noch eine Sprache aufzuhalsen. Und selbst wenn man sich dazu entschließen würde, eine Programmiersprache als Pflichtfach einzuführen, welche soll es denn sein? Python? Java? C++ vielleicht? Wenn sich schon webjets, mrtopf und Nico Lumma nicht einigen können, wie soll dann die Kultusministerkonferenz eine Einigung erzielen?

  • Eine zusätzliche Sprache in Form von einer Programmiersprache halte ich nicht für zwingend notwendig, sehe das eher als Wahlfachangebot, dafür dann aber in sehr guter Qualität.

    Wichtiger ist es, denke ich, das Internet sinnvoll mit der gesamten Lehre zu verweben, also eher die Fragestellung: Wie kann das Internet dabei helfen alle Fächer interessanter, einfacher und konstruktiver zu lehren und lernbarer zu machen. Allein das Anlegen und Führen eines eigenen persönlichen Wikis (statt Schulheft) wäre Gold wert.

  • Nico Lumma hat seine Argumente ausführlicher hier dargelegt: http://t3n.de/news/lumma-kolumne-kinder-361939/

    und siehe dort auch entsprechende Kommentare.

    Ich wiederhole mein Argument von dort: "Worüber man aber nachdenken könnte ist das Umwandeln von rein sprachlich / künstlerisch / musisch orientierten weiterführenden Schulen auf welche mit technologischem Fokus."

    Damit ist nicht nur Internetthemen gemeint, sondern Technik allgemein unter dem Blickwinkel einer Wissensgesellschaft.

  • mein persönlicher Tipp wäre, JavaScript

  • mrtopf ist dafür
    0

    Und zwar Python! :-)

    • da bin ich leidenschaftslos. ich wäre für javascript, aber python ginge auch oder ruby, oder eben C. nur logo, fortran oder so, das sollte man nicht mehr erwägen.

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