Papier: 01.02.02 Bildungsteilhabe und digitale Medien
Originalversion
| 1 | Der Zugang zu digitalen Medien sowie ihre Nutzung haben |
| 2 | Einfluss auf die entsprechenden Bildungschancen von Kindern |
| 3 | und Jugendlichen. Dieser Zusammenhang wurde in einer Reihe |
| 4 | empirischer Studien der letzten Jahre immer wieder deutlich. |
| 5 | Insofern stellt sich die Frage, was pädagogisch notwendig |
| 6 | und möglich sein wird, um eine zukunftsfähige |
| 7 | Bildungsförderung im Kindesalter zu gestalten. |
| 8 | |
| 9 | Die Aneignung von Medien beginnt bei Kindern "mit dem |
| 10 | fremdbestimmten Kontakt zu Medien, die Bezugspersonen in |
| 11 | Gebrauch haben" [FN: vgl.: |
| 12 | http://www.jff.de/dateien/Medien_im_Leben_Null-_bis_Sechsjae |
| 13 | hriger.pdf ]. Auch den weiteren Verlauf der Medienaneignung |
| 14 | prägen und beeinflussen maßgeblich das familiäre Umfeld |
| 15 | sowie daneben die Medien selbst, wobei Computer, Internet |
| 16 | und Handy "für Kinder vor dem Erreichen des Grundschulalters |
| 17 | im Sinne eigenständigen Gebrauchs nur begrenzt zugänglich" |
| 18 | sind [FN: vgl.: ebd.]. Der Umgang mit Medien unterscheidet |
| 19 | sich in bildungsnahen und bildungsfernen Elternhäusern. |
| 20 | Während erstere Medien insgesamt vielfältiger sowie dabei |
| 21 | die interaktiven und informativen Aspekte stärker nutzen, |
| 22 | sind letztere eher rezeptiv und konsumorientiert. [FN: vgl.: |
| 23 | ebd.] |
| 24 | |
| 25 | Soziostrukturelle Unterschiede existieren in allen modernen |
| 26 | Gesellschaften und prägen die Lebenswirklichkeit von |
| 27 | Menschen. Es ist für den Bildungsweg nicht ohne Belang, |
| 28 | unter welchen sozialen und kulturellen Voraussetzungen ein |
| 29 | Kind aufwächst, wie hoch das verfügbare Einkommen der Eltern |
| 30 | ist und welche sozialen Beziehungen eine Familie unterhält. |
| 31 | |
| 32 | Gute frühkindliche Bildung zählt zu den entscheidenden |
| 33 | Faktoren für mehr Chancengerechtigkeit. Vor diesem |
| 34 | Hintergrund wird auch die Bedeutung der medienpädagogischen |
| 35 | Kenntnisse des pädagogischen Personals betont. [FN: zit. |
| 36 | nach: Theunert, Helga/Demmler, Kathrin: Frühkindliche |
| 37 | Medienaneignung. (Interaktive) Medien im Leben Null- bis |
| 38 | Sechsjähriger. In: Herzig, Bardo/Grafe, Silke: Digitale |
| 39 | Medien in der Schule. Standortbestimmung und |
| 40 | Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Studie zur Nutzung |
| 41 | digitaler Medien in allgemein bildenden Schulen in |
| 42 | Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Telekom AG. Bonn: |
| 43 | 2007, S. 140. Online abrufbar unter: |
| 44 | http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtu |
| 45 | ngen/erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/herzig/downloads |
| 46 | /forschung/Studie_Digitale_Medien.pdf ] |
| 47 | |
| 48 | Oftmals steht für Eltern die Frage, ab wann die |
| 49 | Medienbildung ihrer Kinder zum Thema in den Familien werden |
| 50 | müsse. Die wissenschaftliche Debatte bezieht dazu folgende |
| 51 | Position: „Die direkte Auseinandersetzung mit den Kindern |
| 52 | muss beginnen, sobald sie selbst Erwartungen an die Medien |
| 53 | richten. Ab diesem Zeitpunkt sind die Medien mehr als eine |
| 54 | bloße Reizquellen, sie werden als Vermittler von Botschaften |
| 55 | und als Aktionsfelder realisiert. Das ist die Voraussetzung |
| 56 | für die gezielte Förderung von Medienkompetenz, die nun |
| 57 | einsetzen und kontinuierlich komplexer werden kann.“ [FN: |
| 58 | Theunert, Helga/Demmler, Kathrin: a.a.O., S. 142] |
| 59 | |
| 60 | Die Entwicklung zur "Verfrühung" [FN: vgl.: ebd.] beim |
| 61 | Umgang mit Medien wird voraussichtlich weiter anhalten. |
| 62 | Insofern wird der frühkindlichen Medienbildung eine |
| 63 | zunehmend stärkere Bedeutung zukommen. [FN: vgl.: Theunert, |
| 64 | Helga/Demmler, Kathrin: a.a.O., S. 137f.] |
| 65 | |
| 66 | Eine komplett medienfreie Kindertagesstätte stellt für |
| 67 | Kinder aus bildungsbenachteiligten Milieus ein Problem dar: |
| 68 | „Sie erfahren einerseits eine Diskrepanz zu ihrem mit |
| 69 | Medienkonsum verwobenen Familienalltag, ohne angeregt zu |
| 70 | werden, diese aufzuarbeiten. Sie erhalten andererseits nicht |
| 71 | die Gelegenheit, ihre medialen Erfahrungen und Tätigkeiten |
| 72 | zu erweitern, z.B. durch den aktiven Gebrauch von |
| 73 | interaktiven Medien, der in ihrem häuslichen Umfeld nicht so |
| 74 | präsent ist.“ [FN: zit. nach: Theunert, Helga/Demmler, |
| 75 | Kathrin: Frühkindliche Medienaneignung. (Interaktive) Medien |
| 76 | im Leben Null- bis Sechsjähriger. In: Herzig, Bardo/Grafe, |
| 77 | Silke: Digitale Medien in der Schule. Standortbestimmung und |
| 78 | Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Studie zur Nutzung |
| 79 | digitaler Medien in allgemein bildenden Schulen in |
| 80 | Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Telekom AG. Bonn: |
| 81 | 2007, S. 140. Online abrufbar unter: |
| 82 | http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtu |
| 83 | ngen/erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/herzig/downloads |
| 84 | /forschung/Studie_Digitale_Medien.pdf ] |
Der Text verglichen mit der Originalversion
| 1 | Der Zugang zu digitalen Medien sowie ihre Nutzung haben |
| 2 | Einfluss auf die entsprechenden Bildungschancen von Kindern |
| 3 | und Jugendlichen. Dieser Zusammenhang wurde in einer Reihe |
| 4 | empirischer Studien der letzten Jahre immer wieder deutlich. |
| 5 | Insofern stellt sich die Frage, was pädagogisch notwendig |
| 6 | und möglich sein wird, um eine zukunftsfähige |
| 7 | Bildungsförderung im Kindesalter zu gestalten. |
| 8 | |
| 9 | Die Aneignung von Medien beginnt bei Kindern "mit dem |
| 10 | fremdbestimmten Kontakt zu Medien, die Bezugspersonen in |
| 11 | Gebrauch haben" [FN: vgl.: |
| 12 | http://www.jff.de/dateien/Medien_im_Leben_Null-_bis_Sechsjae |
| 13 | hriger.pdf ]. Auch den weiteren Verlauf der Medienaneignung |
| 14 | prägen und beeinflussen maßgeblich das familiäre Umfeld |
| 15 | sowie daneben die Medien selbst, wobei Computer, Internet |
| 16 | und Handy "für Kinder vor dem Erreichen des Grundschulalters |
| 17 | im Sinne eigenständigen Gebrauchs nur begrenzt zugänglich" |
| 18 | sind [FN: vgl.: ebd.]. Der Umgang mit Medien unterscheidet |
| 19 | sich in bildungsnahen und bildungsfernen Elternhäusern. |
| 20 | Während erstere Medien insgesamt vielfältiger sowie dabei |
| 21 | die interaktiven und informativen Aspekte stärker nutzen, |
| 22 | sind letztere eher rezeptiv und konsumorientiert. [FN: vgl.: |
| 23 | ebd.] |
| 24 | |
| 25 | Soziostrukturelle Unterschiede existieren in allen modernen |
| 26 | Gesellschaften und prägen die Lebenswirklichkeit von |
| 27 | Menschen. Es ist für den Bildungsweg nicht ohne Belang, |
| 28 | unter welchen sozialen und kulturellen Voraussetzungen ein |
| 29 | Kind aufwächst, wie hoch das verfügbare Einkommen der Eltern |
| 30 | ist und welche sozialen Beziehungen eine Familie unterhält. |
| 31 | |
| 32 | Gute frühkindliche Bildung zählt zu den entscheidenden |
| 33 | Faktoren für mehr Chancengerechtigkeit. Vor diesem |
| 34 | Hintergrund wird auch die Bedeutung der medienpädagogischen |
| 35 | Kenntnisse des pädagogischen Personals betont. [FN: zit. |
| 36 | nach: Theunert, Helga/Demmler, Kathrin: Frühkindliche |
| 37 | Medienaneignung. (Interaktive) Medien im Leben Null- bis |
| 38 | Sechsjähriger. In: Herzig, Bardo/Grafe, Silke: Digitale |
| 39 | Medien in der Schule. Standortbestimmung und |
| 40 | Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Studie zur Nutzung |
| 41 | digitaler Medien in allgemein bildenden Schulen in |
| 42 | Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Telekom AG. Bonn: |
| 43 | 2007, S. 140. Online abrufbar unter: |
| 44 | http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtu |
| 45 | ngen/erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/herzig/downloads |
| 46 | /forschung/Studie_Digitale_Medien.pdf ] |
| 47 | |
| 48 | Oftmals steht für Eltern die Frage, ab wann die |
| 49 | Medienbildung ihrer Kinder zum Thema in den Familien werden |
| 50 | müsse. Die wissenschaftliche Debatte bezieht dazu folgende |
| 51 | Position: „Die direkte Auseinandersetzung mit den Kindern |
| 52 | muss beginnen, sobald sie selbst Erwartungen an die Medien |
| 53 | richten. Ab diesem Zeitpunkt sind die Medien mehr als eine |
| 54 | bloße Reizquellen, sie werden als Vermittler von Botschaften |
| 55 | und als Aktionsfelder realisiert. Das ist die Voraussetzung |
| 56 | für die gezielte Förderung von Medienkompetenz, die nun |
| 57 | einsetzen und kontinuierlich komplexer werden kann.“ [FN: |
| 58 | Theunert, Helga/Demmler, Kathrin: a.a.O., S. 142] |
| 59 | |
| 60 | Die Entwicklung zur "Verfrühung" [FN: vgl.: ebd.] beim |
| 61 | Umgang mit Medien wird voraussichtlich weiter anhalten. |
| 62 | Insofern wird der frühkindlichen Medienbildung eine |
| 63 | zunehmend stärkere Bedeutung zukommen. [FN: vgl.: Theunert, |
| 64 | Helga/Demmler, Kathrin: a.a.O., S. 137f.] |
| 65 | |
| 66 | Eine komplett medienfreie Kindertagesstätte stellt für |
| 67 | Kinder aus bildungsbenachteiligten Milieus ein Problem dar: |
| 68 | „Sie erfahren einerseits eine Diskrepanz zu ihrem mit |
| 69 | Medienkonsum verwobenen Familienalltag, ohne angeregt zu |
| 70 | werden, diese aufzuarbeiten. Sie erhalten andererseits nicht |
| 71 | die Gelegenheit, ihre medialen Erfahrungen und Tätigkeiten |
| 72 | zu erweitern, z.B. durch den aktiven Gebrauch von |
| 73 | interaktiven Medien, der in ihrem häuslichen Umfeld nicht so |
| 74 | präsent ist.“ [FN: zit. nach: Theunert, Helga/Demmler, |
| 75 | Kathrin: Frühkindliche Medienaneignung. (Interaktive) Medien |
| 76 | im Leben Null- bis Sechsjähriger. In: Herzig, Bardo/Grafe, |
| 77 | Silke: Digitale Medien in der Schule. Standortbestimmung und |
| 78 | Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Studie zur Nutzung |
| 79 | digitaler Medien in allgemein bildenden Schulen in |
| 80 | Deutschland. Im Auftrag der Deutschen Telekom AG. Bonn: |
| 81 | 2007, S. 140. Online abrufbar unter: |
| 82 | http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtu |
| 83 | ngen/erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/herzig/downloads |
| 84 | /forschung/Studie_Digitale_Medien.pdf ] |
-
Bewerten Sie die Original- und die eingebrachten Versionen eines Papiers, indem Sie über die Pfeile Ihre Zustimmung (hoch) oder Ablehnung (runter) ausdrücken. Sie können dabei auch mehreren Versionen zustimmen oder diese ablehnen.
-
Wählen Sie, ob Änderungen im Vergleich zur Originalversion hervorgehoben werden sollen.
-
Sie können hier auch eine neue Version des Papiers einbringen.

Vorschlag