Papier: 01.01.02 Statistische Grundlagen der Frühpädagogik

Originalversion

1 Im März 2011 wurden 25,4 Prozent aller Kinder unter drei
2 Jahren (West 20,0 Prozent, Ost 49,0 Prozent - jeweils ohne
3 Berlin), insgesamt 517.110 [FN: vgl.:
4 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In
5 ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render
6 Print.psml ], sowie 93,0 Prozent (2010: 92,6 Prozent) aller
7 Kinder von drei bis unter sechs Jahren (West 92,4 Prozent,
8 Ost 95,7 Prozent - jeweils ohne Berlin) in Deutschland in
9 einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege
10 betreut [FN: vgl.:
11 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In
12 ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render
13 Print.psml]. Der weitere Ausbau sowie flankierende
14 familienpolitische Maßnahmen werden in den kommenden Jahren
15 zu einem Anstieg der Betreuungsquote führen.
16 Modellrechnungen prognostizieren einen Anstieg der
17 Betreuungsquote für drei- bis sechsjährige Kinder auf 95
18 Prozent im Jahr 2013. [FN: vgl.: u.a. Statistisches
19 Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder
20 in Kindertageseinrichtungen und öffentlich geförderter
21 Kindertagespflege in Deutschland. Modellrechnungen für das
22 Jahr 2013. Wiesbaden: 2009; Bock-Famulla,
23 Kathrin/Große-Wöhrmann, Kerstin: Länderreport Frühkindliche
24 Bildungssysteme 2009. Bertelsmann-Stiftung Gütersloh: 2010,
25 S. 10.]
26
27 Im März 2010 kam auf eine „pädagogisch vollzeittätige
28 Person“ im Durchschnitt 8,4 ganztags betreute Kinder im
29 Alter zwischen zwei bis unter acht Jahren. Drei Jahre zuvor
30 lag der Personalschlüssel in dieser zu betreuenden
31 Altersgruppe noch bei 1:9,1. Bei der Gruppe der Null- bis
32 unter Dreijährigen galt im März 2010 ein Betreuungsschlüssel
33 von 1:5. [FN: vgl.: Statistisches Bundesamt: Der
34 Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen. Methodische
35 Grundlagen und aktuelle Ergebnisse 2010. Wiesbaden: 2011, S.
36 8]
37
38 Im Bundesdurchschnitt verfügen derzeit etwa drei Viertel des
39 pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen über
40 einen Fachschulabschluss als Erzieherin/Erzieher oder
41 Heilpädagogin/Heilpädagoge. Insgesamt 13,5 Prozent des
42 Kita-Personals sind Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger, die
43 vorwiegend als so genannte Ergänzungskräfte arbeiten. Der
44 Anteil der Praktikantinnen und Praktikanten liegt
45 bundesdurchschnittlich bei 4,1 Prozent, der Anteil derer,
46 die über einen Hochschulabschluss verfügen bei 3,4 Prozent.
47 Wie sich diese Entwicklung künftig weiter vollzieht, bleibt
48 – auch vor dem Hintergrund der neuen frühpädagogischen
49 Bachelor-Studiengänge – zunächst noch abzuwarten. [FN: vgl.:
50 Dreyer, Rahel: a.a.O., S. 279f.]
51
52 Um die absehbar weiter steigenden Anforderungen an das
53 pädagogische Personal abdecken zu können, hat beispielsweise
54 die Bundesregierung zusammen mit der Robert Boschstiftung
55 2009 das Programm "Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische
56 Fachkräfte (WiFF)" aufgesetzt [FN.
57 http://www.weiterbildungsinitiative.de/]. Es soll ein
58 Qualitätsverständnis in der Weiterbildung setzen sowie
59 individuelle Bildungs- und Karrierechancen verbessern.
60 Derzeit gibt es im frühkindlichen Bereich im Vergleich zu
61 anderen Bildungsbereichen noch wenig akademisch geschultes
62 pädagogisches Personal. Gleichzeitig "entspricht das
63 Qualifikationsniveau des Tagespflegepersonals, insbesondere
64 in Westdeutschland, häufig nicht den fachlichen
65 Anforderungen" [FN:
66 http://www.bildungsbericht.de/daten2010/bb_2010.pdf, S. 55].
67 Für die Qualitätssicherung ist eine begleitende Forschung
68 nötig. Allerdings zeigt sich, dass „je niedriger eine
69 Ausbildung in der Bildungshierarchie zu verorten ist, desto
70 geringer ist das (fach-) politische und auch
71 wissenschaftliche Interesse an dieser Qualifikation und um
72 so spärlicher ist damit auch das vorhandene Wissen zu den
73 jeweiligen Ausbildungen und Qualifikationsstätten. Eine
74 Ausnahme von dieser Regel bildet die Ausbildung der
75 Erzieherinnen und Erzieher, obgleich auch hier erhebliche
76 Forschungsdefizite bestehen.“ [FN: zit. nach: Beher,
77 Karin/Gragert, Nicola: Aufgabenprofile und
78 Qualitätsanforderungen in den Arbeitsfeldern der Kinder- und
79 Jugendhilfe. Tageseinrichtungen für Kinder, Hilfen zur
80 Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit, Jugendamt.
81 Abschlussbericht Band 1, München/Dortmund: 2004. Online
82 abrufbar unter:
83 http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=231,
84 S. 70.]
85
86 Die zunehmende Akzeptanz von Kindertageseinrichtungen als
87 Bildungsstätten und die damit einhergehenden
88 gesellschaftlichen Erwartungen an diese zeigen sich
89 insbesondere auch in den Bildungsplänen der Länder. Aus
90 Sicht des Bundesjugendkuratoriums jedoch „besteht
91 gegenwärtig in den Einrichtungen die Gefahr, dass eine
92 Situation der Überforderung der Fachkräfte entsteht, da die
93 formulierten Erwartungen zu umfangreich seien bzw. nicht mit
94 einer angemessenen Ressourcenausstattung verknüpft würden“.
95 [FN: zit. nach: Bundesjugendkuratorium: Zukunftsfähigkeit
96 von Kindertageseinrichtungen. München: 2008, S. 43f ]

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 Im März 2011 wurden 25,4 Prozent aller Kinder unter drei
2 Jahren (West 20,0 Prozent, Ost 49,0 Prozent - jeweils ohne
3 Berlin), insgesamt 517.110 [FN: vgl.:
4 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In
5 ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render
6 Print.psml ], sowie 93,0 Prozent (2010: 92,6 Prozent) aller
7 Kinder von drei bis unter sechs Jahren (West 92,4 Prozent,
8 Ost 95,7 Prozent - jeweils ohne Berlin) in Deutschland in
9 einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege
10 betreut [FN: vgl.:
11 http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In
12 ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render
13 Print.psml]. Der weitere Ausbau sowie flankierende
14 familienpolitische Maßnahmen werden in den kommenden Jahren
15 zu einem Anstieg der Betreuungsquote führen.
16 Modellrechnungen prognostizieren einen Anstieg der
17 Betreuungsquote für drei- bis sechsjährige Kinder auf 95
18 Prozent im Jahr 2013. [FN: vgl.: u.a. Statistisches
19 Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder
20 in Kindertageseinrichtungen und öffentlich geförderter
21 Kindertagespflege in Deutschland. Modellrechnungen für das
22 Jahr 2013. Wiesbaden: 2009; Bock-Famulla,
23 Kathrin/Große-Wöhrmann, Kerstin: Länderreport Frühkindliche
24 Bildungssysteme 2009. Bertelsmann-Stiftung Gütersloh: 2010,
25 S. 10.]
26
27 Im März 2010 kam auf eine „pädagogisch vollzeittätige
28 Person“ im Durchschnitt 8,4 ganztags betreute Kinder im
29 Alter zwischen zwei bis unter acht Jahren. Drei Jahre zuvor
30 lag der Personalschlüssel in dieser zu betreuenden
31 Altersgruppe noch bei 1:9,1. Bei der Gruppe der Null- bis
32 unter Dreijährigen galt im März 2010 ein Betreuungsschlüssel
33 von 1:5. [FN: vgl.: Statistisches Bundesamt: Der
34 Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen. Methodische
35 Grundlagen und aktuelle Ergebnisse 2010. Wiesbaden: 2011, S.
36 8]
37
38 Im Bundesdurchschnitt verfügen derzeit etwa drei Viertel des
39 pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen über
40 einen Fachschulabschluss als Erzieherin/Erzieher oder
41 Heilpädagogin/Heilpädagoge. Insgesamt 13,5 Prozent des
42 Kita-Personals sind Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger, die
43 vorwiegend als so genannte Ergänzungskräfte arbeiten. Der
44 Anteil der Praktikantinnen und Praktikanten liegt
45 bundesdurchschnittlich bei 4,1 Prozent, der Anteil derer,
46 die über einen Hochschulabschluss verfügen bei 3,4 Prozent.
47 Wie sich diese Entwicklung künftig weiter vollzieht, bleibt
48 – auch vor dem Hintergrund der neuen frühpädagogischen
49 Bachelor-Studiengänge – zunächst noch abzuwarten. [FN: vgl.:
50 Dreyer, Rahel: a.a.O., S. 279f.]
51
52 Um die absehbar weiter steigenden Anforderungen an das
53 pädagogische Personal abdecken zu können, hat beispielsweise
54 die Bundesregierung zusammen mit der Robert Boschstiftung
55 2009 das Programm "Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische
56 Fachkräfte (WiFF)" aufgesetzt [FN.
57 http://www.weiterbildungsinitiative.de/]. Es soll ein
58 Qualitätsverständnis in der Weiterbildung setzen sowie
59 individuelle Bildungs- und Karrierechancen verbessern.
60 Derzeit gibt es im frühkindlichen Bereich im Vergleich zu
61 anderen Bildungsbereichen noch wenig akademisch geschultes
62 pädagogisches Personal. Gleichzeitig "entspricht das
63 Qualifikationsniveau des Tagespflegepersonals, insbesondere
64 in Westdeutschland, häufig nicht den fachlichen
65 Anforderungen" [FN:
66 http://www.bildungsbericht.de/daten2010/bb_2010.pdf, S. 55].
67 Für die Qualitätssicherung ist eine begleitende Forschung
68 nötig. Allerdings zeigt sich, dass „je niedriger eine
69 Ausbildung in der Bildungshierarchie zu verorten ist, desto
70 geringer ist das (fach-) politische und auch
71 wissenschaftliche Interesse an dieser Qualifikation und um
72 so spärlicher ist damit auch das vorhandene Wissen zu den
73 jeweiligen Ausbildungen und Qualifikationsstätten. Eine
74 Ausnahme von dieser Regel bildet die Ausbildung der
75 Erzieherinnen und Erzieher, obgleich auch hier erhebliche
76 Forschungsdefizite bestehen.“ [FN: zit. nach: Beher,
77 Karin/Gragert, Nicola: Aufgabenprofile und
78 Qualitätsanforderungen in den Arbeitsfeldern der Kinder- und
79 Jugendhilfe. Tageseinrichtungen für Kinder, Hilfen zur
80 Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit, Jugendamt.
81 Abschlussbericht Band 1, München/Dortmund: 2004. Online
82 abrufbar unter:
83 http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=231,
84 S. 70.]
85
86 Die zunehmende Akzeptanz von Kindertageseinrichtungen als
87 Bildungsstätten und die damit einhergehenden
88 gesellschaftlichen Erwartungen an diese zeigen sich
89 insbesondere auch in den Bildungsplänen der Länder. Aus
90 Sicht des Bundesjugendkuratoriums jedoch „besteht
91 gegenwärtig in den Einrichtungen die Gefahr, dass eine
92 Situation der Überforderung der Fachkräfte entsteht, da die
93 formulierten Erwartungen zu umfangreich seien bzw. nicht mit
94 einer angemessenen Ressourcenausstattung verknüpft würden“.
95 [FN: zit. nach: Bundesjugendkuratorium: Zukunftsfähigkeit
96 von Kindertageseinrichtungen. München: 2008, S. 43f ]

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