1 | Im März 2011 wurden 25,4 Prozent aller Kinder unter drei |
2 | Jahren (West 20,0 Prozent, Ost 49,0 Prozent - jeweils ohne |
3 | Berlin), insgesamt 517.110 [FN: vgl.: |
4 | http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In |
5 | ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render |
6 | Print.psml ], sowie 93,0 Prozent (2010: 92,6 Prozent) aller |
7 | Kinder von drei bis unter sechs Jahren (West 92,4 Prozent, |
8 | Ost 95,7 Prozent - jeweils ohne Berlin) in Deutschland in |
9 | einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege |
10 | betreut [FN: vgl.: |
11 | http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/In |
12 | ternet/DE/Presse/pm/2010/11/PD10__409__225,templateId=render |
13 | Print.psml]. Der weitere Ausbau sowie flankierende |
14 | familienpolitische Maßnahmen werden in den kommenden Jahren |
15 | zu einem Anstieg der Betreuungsquote führen. |
16 | Modellrechnungen prognostizieren einen Anstieg der |
17 | Betreuungsquote für drei- bis sechsjährige Kinder auf 95 |
18 | Prozent im Jahr 2013. [FN: vgl.: u.a. Statistisches |
19 | Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe. Kinder |
20 | in Kindertageseinrichtungen und öffentlich geförderter |
21 | Kindertagespflege in Deutschland. Modellrechnungen für das |
22 | Jahr 2013. Wiesbaden: 2009; Bock-Famulla, |
23 | Kathrin/Große-Wöhrmann, Kerstin: Länderreport Frühkindliche |
24 | Bildungssysteme 2009. Bertelsmann-Stiftung Gütersloh: 2010, |
25 | S. 10.] |
26 | |
27 | Im März 2010 kam auf eine „pädagogisch vollzeittätige |
28 | Person“ im Durchschnitt 8,4 ganztags betreute Kinder im |
29 | Alter zwischen zwei bis unter acht Jahren. Drei Jahre zuvor |
30 | lag der Personalschlüssel in dieser zu betreuenden |
31 | Altersgruppe noch bei 1:9,1. Bei der Gruppe der Null- bis |
32 | unter Dreijährigen galt im März 2010 ein Betreuungsschlüssel |
33 | von 1:5. [FN: vgl.: Statistisches Bundesamt: Der |
34 | Personalschlüssel in Kindertageseinrichtungen. Methodische |
35 | Grundlagen und aktuelle Ergebnisse 2010. Wiesbaden: 2011, S. |
36 | 8] |
37 | |
38 | Im Bundesdurchschnitt verfügen derzeit etwa drei Viertel des |
39 | pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen über |
40 | einen Fachschulabschluss als Erzieherin/Erzieher oder |
41 | Heilpädagogin/Heilpädagoge. Insgesamt 13,5 Prozent des |
42 | Kita-Personals sind Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger, die |
43 | vorwiegend als so genannte Ergänzungskräfte arbeiten. Der |
44 | Anteil der Praktikantinnen und Praktikanten liegt |
45 | bundesdurchschnittlich bei 4,1 Prozent, der Anteil derer, |
46 | die über einen Hochschulabschluss verfügen bei 3,4 Prozent. |
47 | Wie sich diese Entwicklung künftig weiter vollzieht, bleibt |
48 | – auch vor dem Hintergrund der neuen frühpädagogischen |
49 | Bachelor-Studiengänge – zunächst noch abzuwarten. [FN: vgl.: |
50 | Dreyer, Rahel: a.a.O., S. 279f.] |
51 | |
52 | Um die absehbar weiter steigenden Anforderungen an das |
53 | pädagogische Personal abdecken zu können, hat beispielsweise |
54 | die Bundesregierung zusammen mit der Robert Boschstiftung |
55 | 2009 das Programm "Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische |
56 | Fachkräfte (WiFF)" aufgesetzt [FN. |
57 | http://www.weiterbildungsinitiative.de/]. Es soll ein |
58 | Qualitätsverständnis in der Weiterbildung setzen sowie |
59 | individuelle Bildungs- und Karrierechancen verbessern. |
60 | Derzeit gibt es im frühkindlichen Bereich im Vergleich zu |
61 | anderen Bildungsbereichen noch wenig akademisch geschultes |
62 | pädagogisches Personal. Gleichzeitig "entspricht das |
63 | Qualifikationsniveau des Tagespflegepersonals, insbesondere |
64 | in Westdeutschland, häufig nicht den fachlichen |
65 | Anforderungen" [FN: |
66 | http://www.bildungsbericht.de/daten2010/bb_2010.pdf, S. 55]. |
67 | Für die Qualitätssicherung ist eine begleitende Forschung |
68 | nötig. Allerdings zeigt sich, dass „je niedriger eine |
69 | Ausbildung in der Bildungshierarchie zu verorten ist, desto |
70 | geringer ist das (fach-) politische und auch |
71 | wissenschaftliche Interesse an dieser Qualifikation und um |
72 | so spärlicher ist damit auch das vorhandene Wissen zu den |
73 | jeweiligen Ausbildungen und Qualifikationsstätten. Eine |
74 | Ausnahme von dieser Regel bildet die Ausbildung der |
75 | Erzieherinnen und Erzieher, obgleich auch hier erhebliche |
76 | Forschungsdefizite bestehen.“ [FN: zit. nach: Beher, |
77 | Karin/Gragert, Nicola: Aufgabenprofile und |
78 | Qualitätsanforderungen in den Arbeitsfeldern der Kinder- und |
79 | Jugendhilfe. Tageseinrichtungen für Kinder, Hilfen zur |
80 | Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit, Jugendamt. |
81 | Abschlussbericht Band 1, München/Dortmund: 2004. Online |
82 | abrufbar unter: |
83 | http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=231, |
84 | S. 70.] |
85 | |
86 | Die zunehmende Akzeptanz von Kindertageseinrichtungen als |
87 | Bildungsstätten und die damit einhergehenden |
88 | gesellschaftlichen Erwartungen an diese zeigen sich |
89 | insbesondere auch in den Bildungsplänen der Länder. Aus |
90 | Sicht des Bundesjugendkuratoriums jedoch „besteht |
91 | gegenwärtig in den Einrichtungen die Gefahr, dass eine |
92 | Situation der Überforderung der Fachkräfte entsteht, da die |
93 | formulierten Erwartungen zu umfangreich seien bzw. nicht mit |
94 | einer angemessenen Ressourcenausstattung verknüpft würden“. |
95 | [FN: zit. nach: Bundesjugendkuratorium: Zukunftsfähigkeit |
96 | von Kindertageseinrichtungen. München: 2008, S. 43f ] |
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01.01.02 Statistische Grundlagen der Frühpädagogik (Originalversion)
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