Ich unterstütze den Vorschlage und schließe mich den voranstehenden Kommentaren an. Informationswissenschaftliche Forschung ist heute wichtiger denn je. Sie hat längst das vergleichsweise enge Feld der wissenschaftlichen Fachinformation verlassen und ist zu einer alle Bürger betreffenden Disziplin geworden.
Selbst wenn man es nicht so pathetisch ausdrückt wie die American Library Association (ALA), die schon in den späten 80er Jahren darauf aufmerksam gemacht hat, dass gesellschaftliche Teilhabe zunehmend auch Kompetenz für auf technischen Medien basierende Kommunikation bedeutet, durch die die "pursuit of happiness" möglich wird, ist klar, dass jenseits der technischen Dimension die gesellschaftliche Debatte über Information, ihren Status, ihre Verfügbarkeit und ihre Verwertbarkeit verstärkt werden muss.
Das Thema geht alle etwas an und es muss tatsächlich auf allen Ebenen des Bildungssystems - vom Kindergarten über die Schulen und Hoschulen bis hin zu Unternehmen, Verbänden und Vereinen vermittelt werden.
Gleichzeitig wissen wir heute noch wenig über die Auswirkungen unterschiedlicher Informationkompetenzniveaus und wie man sie messen kann. Es gibt hier umfangreichen Bedarf an informationswissenschaftlicher Grundlagenforschung.
Christian Wolff, Universität Regensburg,
Regensburg Vorsitzender des Hochschulverbandes Informationswissenschaft