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Kapitel II/2. „Hochschulbildung“ – TEIL 1 |
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(Stand: 6. Februar 2012) |
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Inhaltsverzeichnis |
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Einleitung |
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I. Zum Einsatz digitaler Bildungsinfrastrukturen und |
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digitaler Medien in |
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der Hochschullehre |
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1. Entwicklung digitaler Bildungsinfrastrukturen |
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1.1 E-Learning: didaktische Ansätze |
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1.2 Nutzung von E-Learning-Angeboten |
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1.3 Medienkompetenz bei Lehrenden und Studierenden |
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1.4 Landesinitiativen für E-Learning an deutschen |
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Hochschulen |
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1.5 Kooperation von Hochschulen |
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1.6 Nachhaltigkeit von E-Learning-Angeboten |
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1.7 Web 2.0 in der Hochschullehre |
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1.8 Förderprogramme |
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1.9 Digitale Medien im Erwerbungsetat der |
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Wissenschaftlichen |
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Bibliotheken |
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2. Nutzung digitaler Medien in Kooperationen mit der |
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Wirtschaft |
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3.Technische Ausstattung der Hochschulen |
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3.1 Technische Vernetzung von Hochschulen |
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3.2 Software für Lern- und |
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Hochschulmanagementsysteme |
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3.3 Integriertes Informationsmanagement |
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II. Perspektiven und zukünftige Entwicklungen |
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1. Themenschwerpunkt: Bibliotheken und Urheberrecht |
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2. Themenschwerpunkt: Offene Hochschule |
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2.1. Open University-Modelle |
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2.2. Träger der Einrichtung – Bund, Länder oder |
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unabhängige Stiftung |
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**Einleitung** |
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Der wissenschaftliche Arbeits-, Lern- und Lehralltag ist |
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mittlerweile weitgehend von der Digitalisierung bestimmt. |
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Neue Formen der Kommunikation, Kooperation und Vernetzung |
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bieten enorme Potenziale, um Bildungs- und |
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Forschungsprozesse aktiv, flexibel und unabhängig von Ort |
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und Zeit zu gestalten. Dieses Kapitel betrachtet daher die |
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Ziele des Einsatzes digitaler Medien in Hochschulen und |
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erörtert zukünftige Entwicklungen für die Nutzung |
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wissenschaftlicher Informationen in Bibliotheken und neue |
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Perspektiven für Offene Hochschulen. |
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**I. Zum Einsatz digitaler Bildungsinfrastrukturen und |
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digitaler Medien in der Hochschullehre** |
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Seit gut zehn Jahren kommen digitale Medien und |
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Infrastrukturen in der Hochschullehre verstärkt zum |
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Einsatz. Diese Entwicklung stellt die Hochschulen vor große |
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Herausforderungen. Nachfolgend sollen sowohl der derzeitige |
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Entwicklungsstand als auch bestehende Defizite und Probleme |
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beschrieben werden. |
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Die Informationsinfrastruktur in Deutschland ist von der |
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Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur (KII) im |
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Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes |
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und der Länder in einem Gesamtkonzept ausführlich evaluiert |
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worden: |
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„Der epochale Wandel in der Informations- und |
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Kommunikationstechnologie (z. B. Digitalisierung, |
70 |
Webtechnologie) führt zu grundlegenden Veränderungen |
71 |
des wissenschaftlichen Arbeitens. Dementsprechend |
72 |
steigen und verändern sich die Anforderungen der |
73 |
Nutzer an die wissenschaftliche |
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Informationsinfrastruktur. Ihr Aufgabenspektrum geht |
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erheblich über das der früher so genannten |
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„Fachinformation“ hinaus, und die ehemals klar |
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abgegrenzten und abgrenzbaren Fach- und Aufgabengebiete |
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haben ihre Trennschärfe verloren. Heute und in |
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Zukunft geht es um komplexe, integrierte |
80 |
Dienstleitungen zur Unterstützung des Wissenschaftlers |
81 |
auf allen Stufen des Forschungsprozesses bis hin zur |
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Integration der Forschungsergebnisse in die Lehre.“ [FN: |
83 |
zit. nach.: Kommission Zukunft der |
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Informationsinfrastruktur (Hrsg.): Gesamtkonzept für die |
85 |
Informationsinfrastruktur in Deutschland. Empfehlungen der |
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Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur im Auftrag |
87 |
der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der |
88 |
Länder. April 2011, S. 6. Online abrufbar unter: |
89 |
http://www.leibniz-gemeinschaft.de/?nid=infrastr& |
90 |
nidap=&print=0] Handlungsfelder wie Lizenzierung, |
91 |
Hosting/Langzeitarchivierung, nichttextuelle Materialien, |
92 |
Retrodigitalisierung/ kulturelles Erbe, virtuelle |
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Forschungsumgebungen, Open Access und Forschungsdaten |
94 |
stehen dabei im Mittelpunkt. Zwar sind dies alles |
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Handlungsfelder, die auch Hochschulen und ihre |
96 |
Struktureinrichtungen wie Bibliotheken und Rechenzentren in |
97 |
hohem Maße betreffen, den Bereich der lokalen |
98 |
Infrastrukturen an Hochschulen klammert das Konzept als |
99 |
Gegenstand dabei jedoch ausdrücklich aus: „Nicht Gegenstand |
100 |
(...) waren Informationsinfrastrukturen auf den lokalen |
101 |
Ebenen der Hochschul- oder Forschungseinrichtungen, wie |
102 |
z. B. den Abteilungs-, Instituts-, Fakultäts- und |
103 |
Universitätsinfrastrukturen. Die Kommission sieht hier für |
104 |
die Zukunft klaren Abstimmungsbedarf und weist darauf hin, |
105 |
dass sich die Hochschulen ebenfalls gezielt mit |
106 |
infrastrukturellen Themen und Aufgaben auseinandersetzen |
107 |
müssen.“ [FN: zit. nach: ebd., S. 8.] |
108 |
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109 |
Auch die teilweise in Zusammenarbeit mit der KII |
110 |
operierende Allianz der Wissenschaftsorganisationen trägt |
111 |
über allgemeine Forderungen wie der, dass netzbasierte |
112 |
Formen des wissenschaftlichen Arbeitens durch innovative |
113 |
Informationstechnologien unterstützt werden sollen, zu |
114 |
diesen Punkten konkret wenig bei. [FN: Anmerkung: Einen |
115 |
grundlegenden Überblick über aktuelle Entwicklungen und |
116 |
Tendenzen liefert hier die Publikation |
117 |
„Informationsinfrastrukturen im Wandel“ der Deutschen |
118 |
Initiative für Netzwerkinformation e.V. und der bereits |
119 |
2006 erschienene Leitfaden für Hochschulstrategien zur |
120 |
Informations- und Kommunikationsstruktur, herausgegeben von |
121 |
der HRK-Kommission „Neue Medien und Wissenstransfer“. Hier |
122 |
werden neben den vor allem in den letzten Jahren deutlich |
123 |
gewordenen technischen und organisatorischen |
124 |
Herausforderungen hinsichtlich einer integrierten |
125 |
Informationsinfrastruktur an Hochschulen Probleme in Bezug |
126 |
auf eine nachhaltige Implementierung von |
127 |
Lernmanagementsystemen (LMS) angesprochen.] |
128 |
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129 |
Einen grundlegenden Überblick über aktuelle Entwicklungen |
130 |
und Tendenzen liefert hier die Publikation |
131 |
Informationsinfrastrukturen im Wandel der Deutschen |
132 |
Initiative für Netzwerkinformation e.V. und der bereits |
133 |
2006 erschienene Leitfaden für Hochschulstrategien zur |
134 |
Informations- und Kommunikationsstruktur, herausgegeben von |
135 |
der HRK-Kommission für Neue Medien und Wissenstransfer. |
136 |
Hier werden neben den vor allem in den letzten Jahren |
137 |
deutlich gewordenen technischen und organisatorischen |
138 |
Herausforderungen hinsichtlich einer integrierten |
139 |
Informationsinfrastruktur an Hochschulen Probleme in Bezug |
140 |
auf eine nachhaltige Implementierung von |
141 |
Lernmanagementsystemen (LMS) angesprochen. |
142 |
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143 |
**1. Entwicklung digitaler Bildungsinfrastrukturen** |
144 |
Der wachsende Fortschritt in der Entwicklung der |
145 |
Informations- und Kommunikationstechnologie hat einen immer |
146 |
stärker werdenden Einfluss auf die Hochschullehre sowie die |
147 |
Lehr- und Lernszenarien. Zu traditionellen analogen |
148 |
Bildungsinfrastrukturen sind in den letzten Jahren vermehrt |
149 |
digitale Infrastrukturen hinzugekommen, die sich zum großen |
150 |
Teil unter den Oberbegriffen „E-Learning“ oder |
151 |
„Elektronisch gestütztes Lernen“ subsumieren lassen. Der um |
152 |
das Jahr 2000 aufgekommene Begriff des E-Learning wurde zu |
153 |
einem so genannten Buzz Word, das alle Formen elektronisch |
154 |
gestützten Lernens bezeichnete. Folgende Definition von |
155 |
E-Learning liegt diesem Kapitel zugrunde [FN: vgl.: Für |
156 |
eine ausführliche Analyse der unterschiedlichen |
157 |
Begriffsvarianten des E-Learning und verschiedener |
158 |
Systematisierungskonzepte siehe: Ehlers, Ulf-Daniel: |
159 |
Qualität im E-Learning aus Lernersicht. Wiesbaden: 2004.]: |
160 |
Allgemein werden unter E-Learning „alle Lernformen gefasst |
161 |
(...), die – als kleinster gemeinsamer Nenner – den |
162 |
Computer zur medialen Unterstützung des Lernprozesses |
163 |
verwenden“. [FN: zit nach: Mediennutzung und E-Learning in |
164 |
Schulen: |
165 |
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berich |
166 |
te/TAB-Arbeitsbericht-ab122.pdf, S. 25 (Abruf am |
167 |
3.1.2012).] Dabei ist zu beachten, dass neben der |
168 |
Technologie die didaktische Methodik und die Organisation |
169 |
konstitutive Elemente des E-Learning sind. Daher definiert |
170 |
Rainer Albrecht E-Learning weitergehender als die |
171 |
Lernarrangements, „die durch die Anwendung moderner |
172 |
Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt sind, |
173 |
bei denen eine spezifische Methodik zur Anwendung kommt |
174 |
sowie eine organisatorische Einbindung in die jeweilige |
175 |
Institution stattfindet“.[FN: vgl./zit. nach: Albrecht, |
176 |
Rainer: E-Learning in Hochschulen. Die Implementierung von |
177 |
E-Learning an Präsenzhochschulen aus hochschuldidaktischer |
178 |
Perspektive. dissertation.de - Verlag im Internet GmbH. |
179 |
ISBN 3-89825-686-3: 2003. Online abrufbar unter: |
180 |
http://www.raineralbrecht.de/resources/Dissertation_albrecht |
181 |
_030723.pdf, S. 14f. (Abruf am 3.1.2012)] |
182 |
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183 |
Das Ziel des Einsatzes elektronischer Medien in |
184 |
Lernarrangements ist es, die „räumlich-zeitliche(n) |
185 |
Beschränkungen traditioneller Lernformen aufzuheben, die |
186 |
auf dem Lehrbuch bzw. der persönlichen Instruktion durch |
187 |
Lehrer basieren“. [FN: zit. nach: Schmid, Ulrich: eLearning |
188 |
- Vision und Wirklichkeit. In: Breiter, Andreas/ Wind, |
189 |
Martin (/Hrsg.): Informationstechnik und ihre |
190 |
Organisationslücken. Soziale, politische und rechtlicher |
191 |
Dimensionen aus der Sicht von Wissenschaft und Praxis. |
192 |
Münster: 2011, S. 133 (ff).] Durch die Förderung |
193 |
selbstgesteuerten und kooperativen Lernens bietet |
194 |
E-Learning darüber hinaus viele Chancen zu Verbesserung der |
195 |
Lehre. |
196 |
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197 |
Die technischen, organisatorischen und medialen Vorteile |
198 |
des E-Learning ergeben sich aus folgenden Faktoren: |
199 |
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200 |
* Präsenzlehre und Selbststudium können durch den Zugriff |
201 |
auf Informations-Ressourcen und Lernobjekte, auf Daten und |
202 |
Medien erheblich bereichert werden; |
203 |
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204 |
* Betreuung der Studierenden kann auch in den Phasen |
205 |
zwischen den Lehrveranstaltungen verbessert und durch |
206 |
computergestützte Kommunikationsmethoden unterstützt werden; |
207 |
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208 |
* durch Einbeziehung des Internets in die Lehre können |
209 |
Aktualität und der Umfang der Lehrinhalten gesteigert |
210 |
werden; |
211 |
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212 |
* die Chancen für Studierenden, die durch besondere |
213 |
Bedingungen am Präsenzstudium nur eingeschränkt teilnehmen |
214 |
können, können durch eLearning verbessert werden. [FN: |
215 |
vgl.: Schulmeister, Rolf: eLearning - Einsichten und |
216 |
Aussichten. München: 2006. S. 3f.] |
217 |
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218 |
Einer anfänglichen Euphorie folgte nach einigen Jahren die |
219 |
Ernüchterung und die Erkenntnis, dass die |
220 |
VerbreitungEinführung von E-LearningLerncoaches |
221 |
insbesonderekönnten in Deutschland noch lange Zeit brauchen |
222 |
wird, um sich vollends durchzusetzen. |
223 |
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224 |
Die Bedeutung des E-Learning, insbesondere im Kontext der |
225 |
zu erwartenden Entwicklung des Bildungs- und |
226 |
Forschungsbereichs in der globalisierten |
227 |
Wissensgesellschaft, ist mittlerweile als Unterstützung der |
228 |
Lehre weitgehend unstrittig. Doch während Informations- und |
229 |
Kommunikationstechnologien bereits zum festen Bestandteil |
230 |
der Kommunikations- und Organisationskultur vieler |
231 |
Unternehmen geworden sind, zeigen sich viele Unternehmen |
232 |
und Organisationen oder auch Bildungsanbieter, Lernende und |
233 |
Lehrende häufig noch immer zu zurückhaltend, wenn es um die |
234 |
Implementierung des E-Learning geht. |
235 |
Ein Durchbruch des E-Learning im Bereich des formalisierten |
236 |
Lernens steht bis dato aus, was nach Ulrich Schmid nicht |
237 |
auf technologische Gründe zurückzuführen sei. „Einer |
238 |
breiteren Diffusion in den jeweiligen Bildungsbereichen |
239 |
standen und stehen vielmehr organisatorische und kulturelle |
240 |
Hemmnisse entgegen“ [zit. nach: Schmid, Ulrich: a.a.O., S. |
241 |
133/145] |
242 |
Prof. Peter A. Henning führte im Rahmen des |
243 |
Expertengesprächs der Projektgruppe am 7. November 2011 im |
244 |
Deutschen Bundestag aus, dass das größte Problem etwa beim |
245 |
Einsatz von Lernplattformen häufigStudierende eine |
246 |
starkeüberfachliche Konzentration auf die Technologie sei. |
247 |
Werden diese Lernplattformen dann eingesetzt, bleiben sie |
248 |
häufig in den Händen technischer Abteilungen, die Inhalte |
249 |
weder bereitstellen noch pflegen. Insbesondere im |
250 |
Hochschulbereich sei dies nach wie vor ein großes Problem, |
251 |
weil dadurch die Akzeptanz unter den Studierenden gering |
252 |
sei und der mögliche Effekt einer Entlastung der |
253 |
Hochschulen nur selten eintrete. [FN: vgl.: Henning, Peter |
254 |
A.: Stellungnahme zum öffentlichen Expertengespräch der |
255 |
Projektgruppe Bildung und Forschung am 7. November 2011 im |
256 |
Deutschen Bundestag. Online abrufbar unter: |
257 |
http://www.bundestag.de/internetenquete/dokumentation/Bildun |
258 |
g_und_Forschung/PGBuF_2011-11-07_Expertengespraech/PGBuF_201 |
259 |
1-11-07_Stellungnahme_Henning.pdf] |
260 |
Christian Kreidl weist hinsichtlich der Bedingungsfaktoren |
261 |
für die Akzeptanz von E-Learning-Elementen an Hochschulen |
262 |
nach, dass vor allem didaktische Faktoren, noch viel mehr |
263 |
als organisatorische Faktoren, die Akzeptanz von E-Learning |
264 |
beeinflussen. [FN: vgl.: Kreidl, Christian: Akzeptanz und |
265 |
Nutzung von E-Learning-Elementen an Hochschulen. Münster: |
266 |
2011, S. 142.] Gestaltungsfelder für die Implementierung |
267 |
von Nachhaltigkeit bei E-Learning- Angeboten müssen sich |
268 |
daher neben der Gestaltung der technologischen Dimension |
269 |
insbesondere auf die Gestaltung der didaktischen Dimension |
270 |
beziehen. [FN: vgl.: Euler, Dieter/ Seufert, Sabine: |
271 |
Nachhaltigkeit von eLearning Innovationen. SCIL |
272 |
Arbeitsbericht 4, Universität St. Gallen, 2005, S. 77.] |
273 |
Dabei kommt den Lehrenden und „ihrer Kompetenz und |
274 |
Motivation, (...) eine Schlüsselrolle zu, um E-Learning zu |
275 |
verankern und eine innovative Lehr-Lern-Kultur zu |
276 |
etablieren“. [FN: vgl.: Kerres, Michael/ Stratmann, Hörg/ |
277 |
Ojstersek, Nadine/Preußler, Annabell: Digitale Lernwelten |
278 |
in der Hochschule. In: Hugger, Kai-Uwe/Walber, Markus |
279 |
(Hrsg.): Digitale Lernwelten. Wiesbaden: 2010, S. 142.] |
280 |
Denn die Verfügbarkeit von Technik führt nicht zwangsläufig |
281 |
zu einer Veränderung der Praxis. [FN: vgl.: ebd., S. 154] |
282 |
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283 |
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284 |
Dabei könnten gerade Hochschulen mittels der digitalen |
285 |
Medien und der ihnen eigenen Merkmale – wie Interaktivität, |
286 |
Vernetzung und Multimedialität – eine Verbesserung der |
287 |
didaktischen und methodischen Qualität erzielen. Sie |
288 |
verschaffen den Bildungseinrichtungen die Gelegenheit, neue |
289 |
Lehr- und Lernformen zu erproben. |
290 |
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291 |
Dabei ist das Ausmaß des Einsatzes digitaler |
292 |
Bildungsinfrastrukturen und Medien an deutschen |
293 |
Hochschulen, nicht zuletzt wegen der föderalen |
294 |
Zuständigkeit und der Hochschulautonomie, sehr |
295 |
uneinheitlich. Während einige Bundesländer Initiativen für |
296 |
E-Learning ins Leben gerufen haben, wird dem Thema in |
297 |
anderen Ländern eine weniger große Bedeutung beigemessen. |
298 |
Eine grundsätzliche Aussage zum Einsatz digitaler Medien an |
299 |
Hochschulen in Deutschland ist daher kaum zu treffen. |
300 |
2008/2009 zeigten beispielsweise interne Erhebungen des |
301 |
baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft und |
302 |
Kunst Unterschiede hinsichtlich des Einsatzes digitaler |
303 |
Medien an unterschiedlichen Hochschultypen: Während an |
304 |
Pädagogischen Hochschulen im Durchschnitt bis zu 44 Prozent |
305 |
der Lehrveranstaltungen elektronisch gestaltet werden, |
306 |
geschieht dies an Universitäten nur zu etwa 17 Prozent. |
307 |
Fachhochschulen hingegen gestalten etwa 20 Prozent ihrer |
308 |
Lehrveranstaltungen elektronisch, duale Hochschulen 11 |
309 |
Prozent. Ähnliche Unterschiede finden sich auch in anderen |
310 |
Bundesländern. Hinzu kommt, dass den Durchschnittswerten |
311 |
hohe Gefälle unter den einzelnen Hochschulen zu Grunde |
312 |
liegen. Während einige Hochschulen das Thema E-Learning |
313 |
fest in ihrer Strategie verankert haben, gibt es andere, |
314 |
bei denen digitale Medien in der Lehre so gut wie gar nicht |
315 |
zum Tragen kommen. |
316 |
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317 |
Neben der Ausstattung von Bildungseinrichtungen mit |
318 |
adäquater Hard- und Software ist insbesondere die Skepsis |
319 |
oder gar Ablehnung unter den Lehrenden in Bezug auf den |
320 |
Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien |
321 |
(IKT) ein ernsthaftes Problem. Während beispielsweise |
322 |
britische Pädagogen der IKT-Nutzung positiv gegenüber |
323 |
stehen und über gute Kenntnisse bzw. Fertigkeiten im Umgang |
324 |
mit Computern verfügen, schätzen deutsche Pädagogen ihre |
325 |
IKT-Kenntnisse „insgesamt eher kritisch ein“. [FN: vgl.: |
326 |
Revermann, Christoph/Georgieff, Peter/Kimpeler, Simone: |
327 |
Mediennutzung und eLearning in Schulen. Sachstandsbericht |
328 |
zum Monitoring „eLearning“. Deutscher Bundestag/Ausschuss |
329 |
für Bildung, Forschung und Technikfolgeabschätzung, |
330 |
Arbeitsbericht Nr. 122 / Dezember 2007, |
331 |
Ausschuss-Drucksache 16(18)330 vom 14. Februar 2008.] Es |
332 |
stellt sich die Frage, inwiefern diese Einschätzung auch an |
333 |
weiterführenden Bildungseinrichtungen verbreitet ist. |
334 |
Lehrkräften kommt eine SchlüsselrolleBegleitung bei der |
335 |
ImplementierungBewältigung von E-Learninglernbezogenen |
336 |
zu,Schwierigkeiten weshalb(Prüfungsangst, |
337 |
besonderesZeitmanagement, etc.), Augenmerkaber aufauch |
338 |
diesozialen EntwicklungKonflikten didaktischererhalten. |
339 |
KonzepteDadurch gelegtsollen werdenLernprozesse |
340 |
muss,begleitet dennund „diegefördert reineund |
341 |
VerfügbarkeitStudienabbrüche verändertvermieden die |
342 |
didaktische Praxis von Lehrenden kaum“. [FN: vgl.: Kerres, |
343 |
Michael/Stratmann, Hörg/Ojstersek, Nadine/Preußler, |
344 |
Annabell: a.a.O., S. 142.] werden! |
345 |
|
346 |
Im Folgenden soll auf einzelne Punkte, die für das Thema |
347 |
„Digitale Bildungsinfrastrukturen an Hochschulen“ von |
348 |
Relevanz sind, eingegangen werden. |
349 |
|
350 |
>>> [siehe TEIL |
351 |
2](https://bildung.enquetebeteiligung.de/page/02_Hochschulbi |
352 |
ldung_TEIL_2) |
353 |
|